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Effizienzsteigerung durch digitale Datenübertragungssysteme spiegelt sich in den Prozesszeiten wieder.
Im Rahmen der Evaluierung der Effizienzsteigerung durch digitale Datenübertragungssysteme wurden die Prozesszeiten sowohl vor als auch nach der Implementierung der Technologie dokumentiert. Die entsprechenden Prozessschritte wurden dazu systematisch in einer Excel-Tabelle erfasst. Die Erfassung der Zeitdauer in Minuten erfolgte durch eine Pflegedienstleitung eines ambulanten Pflegedienstes und eine Projektmanagerin der betreffenden Hausarztpraxis. Es ist jedoch anzumerken, dass eine neutrale Verifizierung der gemessenen Zeiten, beispielsweise durch eine teilnehmende Beobachtung, nicht stattgefunden hat. Ferner könnte eine retrospektive Verzerrung vorliegen, da die Daten der Prozesszeiten vor der digitalen Implementierung aus der Erinnerung erfasst wurden. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass die Zeitangaben jeweils nur von einer Einzelperson stammen, was die Objektivität der Daten einschränken könnte.
Tabelle 1 zeigt die Prozesszeiten vor der Implementierung der digitalen Übertragung. Der gesamte Ablauf bestand aus 19 Schritten, die zusammen 152 Minuten dauerten. Dabei entfielen auf die Pflege insgesamt 107 Minuten. Die Hausarztpraxis benötigte für diese Prozessschritte insgesamt 70 Minuten.
Prozessschritt | Zuständigkeit | Prozesszugehörigkeit | Dauer in Min. |
---|---|---|---|
Initiale Patient:innenaufnahme | Pflege | Patient:innenaufnahme | 30 |
Zusammenführung der Befunde und Medikationspläne | Pflege | Patient:innenaufnahme | 10 |
Überprüfung und Aktualisierung der Befunde und Medikationspläne | Pflege | Patient:innenaufnahme | 17 |
Ablage Medikationsplan | Hausarztpraxis | Medikationsplan | 5 |
Ausdruck Medikationsplan für Patient:innen und Angehörige | Hausarztpraxis | Medikationsplan | 5 |
Richten der Medikation | Pflege | Versorgung | 10 |
Verabreichung der Medikation | Pflege | Versorgung | 3 |
Kontinuierliche Begleitung der Bedarfsmedikation | Pflege | Versorgung | 1 |
Festlegen der regelmäßig zu überprüfenden Vitalparameter | Pflege & Hausarztpraxis | Vitalparamater | 5 (Pflege), 10 (Praxis) |
Kontinuierliche Begleitung der Dauermedikation | Pflege | Versorgung | 1 |
Erhebung der Vitalparameter - Eingabe in .snap | Pflege | Vitalparamater | 1 |
Ausdruck der Vitalparameter | Pflege | Vitalparamater | 1 |
Übermittlung der Vitalparameter an Hausarztpraxis per Fax | Pflege | Vitalparamater | 3 |
Durchsicht der gefaxten Vitalparameter | Hausarztpraxis | Vitalparamater | 10 |
Falls notwenig: Anpassung des Medikationsplans aufgrund Vitalparameter | Hausarztpraxis | Medikationsplan | 10 |
Versand des aktualisierten Medikationsplans per Fax an die Pflege | Hausarztpraxis | Medikationsplan | 10 |
Rücksprache per Telefon | Pflege & Hausarztpraxis | Medikationsplan / Vitalparameter | Jeweils 15 |
Ausstellung neue Verordnung für Medikamente | Hausarztpraxis | Medikationsplan | 5 |
Abholen der Rezepte | Pflege | Medikationsplan | 15 |
Summe | 182 |
Tabelle 1: Prozesszeiten vor der Implementierung (Quelle: Eigene Darstellung)
Die nachfolgenden Prozesszeiten nach der Implementierung sind in Tabelle 2 dargestellt. Durch die Implementierung entfielen drei Prozessschritte, die zuvor insgesamt 29 Minuten in Anspruch nahmen: das Festlegen der regelmäßig zu überprüfenden Vitalparameter (15 Minuten), der Ausdruck der Vitalparameter (1 Minute), die Übermittlung der Vitalparameter per Fax an die Hausarztpraxis (3 Minuten) und der Versand des aktualisierten Medikationsplans per Fax an die Pflege (10 Minuten).
Durch diese Änderungen wurden in der Pflege pro Prozess 9 Minuten und in der Hausarztpraxis 20 Minuten eingespart. Zusätzlich konnte in der Pflege bei der Überprüfung und Aktualisierung der Befunde und Medikationspläne eine weitere Zeitersparnis von 7 Minuten erreicht werden. Auch die Zeit für Rücksprachen über eNachricht reduzierte sich von ursprünglich 30 Minuten auf 13 Minuten, wobei 3 Minuten auf die Pflege (ursprünglich 15 Minuten) und 10 Minuten (ursprünglich 15 Minuten) auf die Hausarztpraxis entfallen.
Insgesamt verkürzte sich der Prozess dadurch von 182 Minuten auf 129 Minuten. Dies resultiert in einer Zeitersparnis von insgesamt 28 Minuten für die Pflege und 25 Minuten für die Hausarztpraxis pro Prozess.
Prozessschritt | Zuständigkeit | Prozesszugehörigkeit | Summe |
---|---|---|---|
Initiale Patient:innenaufnahme | Pflege | Patient:innenaufnahme | 30 |
Zusammenführung der Befunde und Medikationspläne | Pflege | Patient:innenaufnahme | 10 |
Überprüfung und Aktualisierung der Befunde und Medikationspläne | Pflege | Patient:innenaufnahme | 10 |
Digitale Ablage Medikationsplan | Hausarztpraxis | Medikationsplan | 5 |
Ausdruck Medikationsplan für Patient:innen und Angehörige | Hausarztpraxis | Medikationsplan | 5 |
Richten der Medikation | Pflege | Versorgung | 10 |
Verabreichung der Medikation | Pflege | Versorgung | 3 |
Kontinuierliche Begleitung der Dauermedikation | Pflege | Versorgung | 1 |
Kontinuierliche Begleitung der Bedarfsmedikation | Pflege | Versorgung | 1 |
Erhebung der Vitalparameter - Eingabe in .snap |
Pflege | Vitalparameter | 1 |
Kontinuierliche Begleitung der Vitalparameter über Duria | Hausarztpraxis | Vitalparameter | 10 |
Falls notwendig: Digitale Anpassung Medikationsplan | Hausarztpraxis | Medikationsplan | 10 |
Eventuelle Rücksprachen über eNachricht |
Pflege + Hausarztpraxis | Vitalparameter / Medikationsplan | 3 (Pflege), 10 (Praxis) |
Ausstellung neuer Verordnung (eRezept, Papier) |
Hausarztpraxis | Medikationsplan | 5 |
Abholen der Rezepte | Pflege | Medikationsplan | 15 |
Summe | 129 |
Tabelle 2: Prozesszeiten nach der Implementierung (Quelle: Eigene Darstellung)